Im Zentrum des durch die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) geförderten Projekts Adaptionen deutscher Varietäten in deutschsprachigen Dramen (16.–19. Jahrhundert) – kurz AdViD – stehen deutschsprachige Dramen, in denen Figuren dialektale oder regional gefärbte Varietäten sprechen. Untersucht werden insbesondere die sprachliche Gestaltung dieser Adaptionen sowie ihre Funktionen im dramatischen Kontext.
Die Datenbank dient dazu, die im Projekt erhobenen Beispiele systematisch zu dokumentieren und für weitere Forschung zugänglich zu machen. Sie kann sowohl für einzelphilologische Analysen (z. B. zu einzelnen Autor:innen oder Dramen) als auch für korpusbasierte Studien (z. B. zu bestimmten Dialekträumen, historischen Phasen oder Figurentypen) genutzt werden.
Ein zentrales Unterscheidungsmerkmal im Projekt ist die Differenz von Autoadaption und Heteroadaption:
Diese Unterscheidung ist für die Interpretation der Daten wichtig, da sie Rückschlüsse auf Authentizität, Stereotypisierung und stilistische Funktionen der Dialektpassagen erlaubt.
Die Datenbank umfasst derzeit eine wachsende Zahl von Dramen aus dem 16.–19. Jahrhundert, in denen dialektale oder regional gefärbte Figurenrede vorkommt. Die Stücke werden sukzessive erschlossen und annotiert. Für jedes Stück werden Metadaten, Figureninformationen, Dialektzuweisungen sowie segmentierte Textabschnitte (Dialektpassagen und Kontext) erfasst.
Jeder Datensatz enthält im Kern folgende Informationen:
figurtext (eigentliche Dialektrede) und
kontext (Prosa, Regieanweisungen, Kommentare etc.)
aufgeteilt, sodass gezielte Analysen der Dialektpassagen möglich sind.
Die Nutzer:innen der Datenbank können verschiedene Such- und Filteroptionen kombinieren:
figurtext) über das Feld
„Suche im Abschnittstext (Dialektpassagen …)”.
Die RegEx-Suche gilt nur für das Feld „Suche im Abschnittstext (Dialektpassagen …)” in der Datenbank. Aktivieren Sie dazu das Kästchen „RegEx“ neben dieser Eingabe. Die globale Suche (Titel, Autor:in, Ort usw.) bleibt eine normale Textsuche.
Wichtige Symbole (stark vereinfacht):
. – steht für ein beliebiges Zeichen* – „0 oder mehr Wiederholungen“ des Zeichens/Musters davor+ – „1 oder mehr Wiederholungen“? – „0 oder 1 Mal“ (optional)[] – Zeichengruppe, z. B. [aeiou] = ein Vokal() – Klammern für Gruppen, z. B. (gut|gold)| – „oder“, z. B. (du|ihr|Sie)\b – Wortgrenze (Anfang oder Ende eines Wortes)| Suchbeispiel | Erklärung |
|---|---|
bäuerin |
Findet exakt das Wort „bäuerin“ (Groß-/Kleinschreibung wird ignoriert). |
bäuer.* |
Findet alle Wörter, die mit „bäuer“ beginnen (z. B. „bäuerin“, „bäuerlich“, „bäuerlein“). |
bau(e|ä)r(in)? |
Findet „bauer“, „bäuerin“ usw.;
das (in)? macht die Endung „-in“ optional.
|
\b(du|ihr|Sie)\b |
Findet die Anredepronomen „du“, „ihr“ oder „Sie“ als ganze Wörter. |
nicht |
Findet alle Vorkommen von „nicht“ (auch in „gar nicht“, „noch nicht“ usw.). |
(gar )?nicht |
Findet „nicht“ und „gar nicht“;
das (gar )? macht „gar optional.
|
\b(Geld|Gut|Gold)\b |
Findet eines der Wörter „Geld“, „Gut“ oder „Gold“ (aber nicht „golden“, „guttun“ etc.). |
\b[wW]as\b |
Findet „was“ und „Was“ als eigenes Wort. |
schon!? |
Findet „schon!“, „schon?“ und „schon“ (das ? macht
das Ausrufe-/Fragezeichen optional).
|
Hinweis: Bei ungültigen RegEx-Eingaben (z. B. nur ein
öffnendes "(" ohne schließende Klammer) fällt die Suche automatisch
auf eine normale Textsuche zurück. Groß-/Kleinschreibung wird nicht unterschieden.
Neben der textbasierten Datenbanksuche steht eine interaktive Kartenansicht zur Verfügung, in der die Herkunft der Autor:innen (und perspektivisch auch der Figuren), sofern diese ermittelbar ist, visualisiert wird.
Jeder Marker repräsentiert einen Ort, an dem ein oder mehrere Autor:innen verortet sind. Wird ein Marker angeklickt, öffnet sich ein Popup mit einer Liste aller zugehörigen Datensätze (Titel, Autor:in, Figur, Varietät/Adaptionstyp).
Ein Klick auf einen Titel führt direkt in die Datenbank
(index.html#ID). Die Datenbank zeigt anschließend
ausschließlich den ausgewählten Eintrag an; die regulären
Suchfunktionen stehen danach wie gewohnt wieder zur Verfügung.
Für Orte mit vielen Einträgen werden die Marker automatisch geclustert: Beim Hineinzoomen lösen sich die Cluster auf und ermöglichen eine feinere räumliche Orientierung.